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Typisch Mädchen, typisch Junge?

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Typisch Mädchen, typisch Junge?

Mädchen lieben Rosa und spielen gern mit Puppen. Jungs mögen blau und spielen am liebsten mit Autos??? Treffen diese Klischees tatsächlich zu? Typisch Mädchen, typisch Junge?

OH JA, das tun sie…

Ich behaupte jetzt einfach mal das ist genetisch bedingt… denn von mir kann meine Tochter dieses „typisch Mädchen“ Gehabe nicht haben…. Ich hasse rosa… ich stehe nicht auf Kleidchen und Makeup benutze ich nur an Feiertagen… 😉  (Naja, so schlimm ist es dann doch nicht, aber gefühlt auf jeden Fall!)

 

Mein Mädchen, ganz typisch…

Cataleya dagegen, ist ganz Prinzessin. Selbst auf dem Spielplatz, beim Toben mit Ihren Kumpels (Jungs) möchte sie ein Kleid tragen. Mamas Puderpinsel (ja, ich besitze sowas tatsächlich auch, wird aber wohl mal an Altersschwäche sterben statt durch übermäßige Benutzung) ist öfters in Gebrauch.

M: „Mäusle, was machst du da?“ C: „Mama ich mache mich schick!“

Ja, schick machen ist typisch für sie. Da müssen die Haare sitzen und 1000de von Haarspangen rein. Der Schmuck in Hülle und Fülle und das alles in Lila, Pink und Rosa vorzugsweise mit Tonnen von Glitzer drauf.

Wo zum Teufel hat sie das her? Also von mir nicht!!!!

Studien und Untersuchungen zeigen…

Und tatsächlich ist es genetisch bedingt und seit Urzeiten so vorprogrammiert, dennoch spielt auch die Erziehung eine große Rolle.

Der Fokus schreibt dazu:

Schon im Mutterleib entwickeln sich die Gehirne von Jungen und Mädchen anders. Ausschlaggebend ist die unterschiedlich hohe Konzentration des Hormons Testosteron. In männlichen Gehirnen sind die Bereiche für Aggression und Sexualität stärker ausgeprägt, in weiblichen sind beide Hälften stärker vernetzt. Schon männliche Babys reagieren stärker auf Mobiles, weibliche finden Gesichter spannender.

  • Jungen sind impulsiver und lösen Konflikte eher durch körperliches Kräftemessen. Sie bewegen sich mehr und werfen weiter. Ihr räumliches Vorstellungsvermögen ist besser ausgeprägt, und es fällt ihnen leichter, sich geografisch zu orientieren.
  • Mädchen sind sprachlich versierter. Sie können sich gut in andere Menschen hineinversetzen und lernen außerdem früher lesen. Mädchen üben oft sogenannte Beziehungsaggressionen (Lästern, Mobben) gegenüber Gleichaltrigen aus.

Niemand verhält sich eindeutig weiblich oder männlich. Die Wissenschaft geht mittlerweile davon aus, dass Gene und Umwelt die Persönlichkeitsentwicklung gleichermaßen beeinflussen. Umwelt bezieht sich dabei nicht nur auf die Eltern, sondern auch auf Freizeit, Freunde oder Schule. Dabei spielt die soziale Verstärkung von Gleichaltrigen oft die größte Rolle – auch wenn die Eltern sich noch so sehr bemühen, erzieherisch Einfluss zu nehmen. Versuche haben zudem gezeigt, dass Mütter und Väter ihr Kind unbewusst geschlechtstypisch erziehen: Der Tochter lesen sie häufiger vor, mit dem Sohn toben sie mehr. Die Unterscheidung, was anerzogen und was vererbt ist, ist also nicht eindeutig zu treffen.

Dass wir Eltern einen großen Einfluss auf unsere Kinder haben, habe ich euch schon im Beitrag über das Vermitteln von Werten geschrieben. Tatsächlich ist es so, dass Kinder, vieles von Ihren Eltern übernehmen, was sie sehen und vorgelebt bekommen.

Das mit dem Schick machen, muss dennoch genetische Gründe haben, zumindest bei uns.

 

Mein Junge, ganz typisch…

Mein Sohn dagegen ist wirklich typisch Junge! Seine Haare trägt er am liebsten wild durcheinander und ist grundsätzlich dreckig von oben bis unten… Wie ein Junge der draußen spielt eben.
Er liebt Autos, Dinos, das Raufen mit Papa und ist immer relativ wild. Er sagt schwarz ist seine Lieblingsfarbe und wenn meine Tochter Vater, Mutter, Kind spielen will, spielt Christian mit… Es muss dann aber immer jemand (von den Puppen oder den Dinos) kämpfen, oder wird gefressen, oder landet im Gefängnis oder ist einfach plötzlich tot!

 

Typisch Mädchen, typisch Junge eben! Wie ist das bei euch???

Gesellschaftliche Ansichten…

Aber sollte das eigentlich so sein??? Ist dieses typisch Mädchen, typisch Junge heute noch aktuell?

Heutzutage dürfen Mädchen doch alles was Jungs dürfen und umgekehrt und das ist auch gut so. Oder?

Natürlich ist das nicht so einfach zu beantworten, denn ein Mädchen mit kurzen Haaren fällt nicht weiter auf. Ein Junge mit Liedschatten und Nagellack wirkt auf viele, auch auf mich, heutzutage noch befremdlich. Es wird als unpassend und eben NICHT-MÄNNLICH empfunden. Aber warum? Schon in der Rokoko-Zeit trugen (adlige) Männer Make-Up und niemand störte sich daran. Die Geschichte lehrt uns, dass typisch Mädchen und typisch Junge sich immer wieder verändern und an die Gesellschaft anpassen.

 

Dennoch, meine Tochter darf mal Fußball spielen oder ihre Haare kurz tragen (das werde ich wohl nie erleben aber trotzdem). Sie darf andere Farben (als Rosa und Pink) tragen und mit Christians Autos oder Dinos spielen. Sie darf toben und sich draußen auch schmutzig machen.

Mein Sohn darf aber auch mit den Puppen meiner Tochter spielen wenn er das möchte. Und obwohl ich ihm NIE selbst die Nägel lackieren würde, darf er auch das wenn er mal älter ist (und es selbst kann). Er darf auch mal weinen und sagen wenn ihm etwas weh tut.

Den Spruch „Ein Indianer kennt keinen Schmerz!“ finde ich sowas von bescheuert! Als Mütter erziehen wir unseren Jungs an, keine Gefühle zu zeigen, nicht zu weinen und nicht zu jammern. Als Ehefrauen, wünschen wir uns aber von unseren Ehemännern, sie würden mal Gefühle zeigen (das schließt nicht die berühmte Männergrippe ein!) und das nicht nur beim Fußball. Ist doch so oder? Wo ist da der Sinn???

Es gibt doch nichts Schöneres auf der Welt, als wenn meine Kinder zu mir kommen, mich umarmen und sagen: „Ich liebe dich Mama!“ oder „Ich habe dich vermisst!“ etc.

Ich genieße das jedes Mal, denn während meine Tochter bestimmt noch länger kuscheln möchte, wird es meinem Sohn sicher irgendwann zu uncool werden, sich an Mama zu kuscheln. Ich befürchte der Tag kommt schneller als mir lieb ist. Deshalb speichere ich jede dieser Liebesbekundungen tief in meinem Herzen ab und das solltet ihr auch!

 

Es heißt nicht umsonst: Der schönste Schmuck, denn man als Mama um den Hals tragen kann, sind die Arme unserer Kinder!

Also, ob nun typisch Mädchen, typisch Junge, ist wohl egal… Wichtig ist, dass wir unsere Kinder akzeptieren und annehmen wie sie sind und ihnen all die Lieben schenken, die wir zur Verfügung haben!

 

Ist das typisch für Jungs? Dass kuscheln mit der Mama irgendwann uncool wird? Welche Erfahrungen habt ihr da gesammelt?

 

 

*****

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6 Gedanken zu „Typisch Mädchen, typisch Junge?

  • Hi,
    also ich sehe das ganz entspannt. Ich bin auch nicht der Typische Junge. Ich würde niemals mit einem anderen Mann z.b. Kräfte Messen…so etwas schwachsinniges. Früher als kleiner Junge habe ich auch Kleider angezogen oder mich Geschminkt.
    Geschadet hat es nicht.

    LG, Noah
    https://noahjoels.wordpress.com/

  • Ich habe auch einen ganz kuscheligen Jungen und genieße es noch ganz doll, denn ich glaube auch das irgendwann der „uncool“ Zeitpunkt da ist;)
    Auch ich stelle diese absoluten Geschlechtsklischees ganz doll bei unseren Kindern fest und finde es völlig faszinierend!

  • Hihi das ist ja lustig 🙂 Wir sind auch schon sooo gespannt, welches Geschlecht unser Baby haben wird, wem es ähnlich sehen wird und ob es sich dann auch „typisch“ verhält 🙂
    LG
    Hannah von http://justlikehannah.de/

  • Ich habe früher sehr gern mit Puppen gespielt, hatte aber auch meinen Werkzeugkasten und meine Ritterburg die ich geliebt habe. 😉 Jedes Kind soll einfach so sein, wie es gern möchte und auch damit spielen dürfen, womit es will. Barbies habe ich zum Beispiel gehasst und tue es heute noch. 😀

  • Ich finde dieses Schubladen-Denken sinnlos. Wenn ein Mädchen lieber blau trägt und mit Autos spielt und ein Junge pink lieber mag und mit Puppen spielen ist doch nichts verkehrt daran. In diesem Zusammenhang sollten Kinder machen was sie wollen. Ich finde aber, dass das genau so für Erwachsene gilt. Wenn ein Mann sich für Make up interessiert, soll es so sein.
    Jedem dass seine 🙂
    Lg

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