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Wie du gesunde Grenzen in deinem Leben setzt und damit Stress Bye-Bye sagst

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GASTBEITRAG

Gesunde Grenzen 

Na, wie geht es dir denn heute so? Fühlst du dich richtig wohl und voller Energie? Oder hast du eher das Gefühl, alle Welt zieht an dir, jeder will irgendwas und du kommst gar nicht mehr hinterher? Stress und leere Batterien wären dann ja absolut verständlich.

Das blöde ist immer, wenn wir selbst total ausgelaugt sind, sind wir auch keine gute Quelle an positiver Energie für andere Menschen um uns herum – sei es der Partner, die beste Freundin oder die eigenen Kinder. Man könnte sagen: Wenn der Brunnen leer ist, lässt sich leider auch kein Wasser mehr daraus schöpfen.

Wie wäre es, wenn ich dir sage, damit ist jetzt Schluss?! Dann fangen wir nämlich mal ganz vorne an: Bei dir. Und dabei deine Bedürfnisse zu aller erst zu erfüllen. Du findest das klingt ganz schön egoistisch? Wir schauen mal etwas genauer hin.

Today is a good day to have a good day

Was bedeutet eigentlich Egoismus?

Ich habe direkt mal nachgeschlagen und diesen Satz bei Wikipedia hier gefunden: Egoismus (von lateinisch ego „ich“) bedeutet „Eigeninteresse“, „Eigennützigkeit“.[1] Das Duden-Fremdwörterbuch beschreibt Egoismus als „Ich-Bezogenheit“, „Ich-Sucht“, „Selbstsucht“, „Eigenliebe“. Ein bunter Blumenstrauß an Wörtern.

Manche davon sind bestimmt auch für dich sehr negativ besetzt: Ich-Bezogenheit oder sogar noch eine Stufe weiter die Selbstsucht. Wer möchte so sein? Lieber kümmern wir uns um andere und vergessen uns selbst. Doch es tauchen ja auch positive Wörter in der Definition auf, wie etwa die Wörter Eigeninteresse und Eigenliebe. Das Wort Selbstliebe ist ja seit einiger Zeit in aller Munde – klingt doch eigentlich ganz gesund, oder?

Auf die Balance kommt es an:

Alles ist gesund, wenn man es im richtigen Maße betreibt oder konsumiert. Die Balance ist kein fester Zustand – die Waage pendelt sich immer wieder ein bisschen neu ein. Das heißt ganz konkret, dass es ein Pendel gibt mit den beiden extremen Punkten Selbstlosigkeit – sich selbst also komplett zu verleugnen – und Selbstsucht. Das bedeutet gar niemand anderen mehr wahrzunehmen, sondern ausschließlich persönliche Interessen zu verfolgen ohne Rücksichtnahme auf die Belange oder sogar zu Lasten anderer.

In der gesunden Mitte liegt tatsächlich das Eigeninteresse. Darf ich selbst von Interesse sein? Oder muss ich all meine Bedürfnisse zurückstellen, um z.B. meinen Partner oder meine Kinder glücklich zu machen? Die klare Antwort, wenn du dir und allen anderen einen Gefallen tun möchtest: Ja, du darfst dich genauso lieben wie alle um dich herum. Nicht umsonst steht in der Bibel: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Mk 12,31 EU) Denn das bedeutet, eine Win-Win-Situation herzustellen. Also einen Zustand zu erschaffen, in dem alle gewinnen, denn alle sind geliebt – ja, auch du selbst. ?

Vielleicht wird dir dann – gerade als Frau – schnell vorgeworfen, du seist auf dem Egotrip. Egoismus wird meistens abwertend als Synonym für rücksichtsloses Verhalten verwendet und als unanständig beurteilt. Lass dir da nichts einreden. Du darfst dich selbst wahrnehmen und Platz einräumen für deine Belange und Bedürfnisse. Denn gesunder Egoismus ist für alle gut: Wenn es dir gut geht, geht es auch den Menschen um dich herum gut. Dann kannst du deine positive Kraft an andere weitergeben. Deine Quelle wird nicht versiegen. Wenn du strahlst, stehen alle um dich herum in einem hellen Schein. Andersherum gilt nämlich, wenn du nicht mehr einsatzfähig bist, gehen alle kaputt.

Denk an die Sauerstoffmasken im Flugzeug

Das Beispiel kennen wir alle: Die Stewardess sagt zu Beginn immer in ihrer Sicherheitseinweisung, dass man bei einem Druckabfall erst sich selbst die Sauerstoffmaske aufsetzen soll, bevor man anderen hilft. Das gleich gilt auch im Leben: Wenn du gesunde Grenzen setzt und dich mindestens genauso, wenn nicht sogar zuerst, um deine Gesundheit und dein Wohlbefinden kümmerst, wirst du auch anderen unterstützend zur Seite stehen können.

Und das viel langfristiger und nachhaltiger als wenn du deine komplette Energie von Beginn an weggegeben hast. Um mal im Bild des Flugzeugs zu bleiben: Wenn du versuchst andere zu retten, bevor du dir selbst die Maske aufgesetzt hast, wirst du in Ohnmacht fallen. Und damit ist dann am Ende niemanden geholfen.

Setze gesunde Grenzen

Grenzen schützen ein Territorium. Das ist bei Ländern schon so gelernt. Gerade in Deutschland aber auch in den USA gab es in den vergangenen Jahren eine große Diskussion zum Thema Grenzen. Die einen wollen gar keine Grenzen und andere wiederum möchten gleich Mauern bauen. Mauern zeugen meist von Angst und Angst ist nie ein guter Berater. Doch keine Grenzen zu kennen, kann mitunter sehr schädigend sein.

Das heißt auch hier gilt es einen Königsweg für sich selbst zu finden, um keine zu starren Grenzen zu setzen – gerade, wenn es um den Partner und die eigenen Kinder geht, sondern in einem durchlässigen Austausch miteinander zu bleiben und auf besondere Situationen flexibel reagieren. Statt eine Mauer hochzuziehen, würdest du also eine Hecke pflanzen.

Übe NEIN zu sagen

Nein zu sagen ist ganz sicher einer DER größten Hebel, um eine Grenze zu setzen. Indem du NEIN zu jemand anderem oder einer Sache sagst, sagst du gleichzeitig JA zu dir oder der Sache, die du wirklich tun willst. Doch Nein sagen kann durchaus zu der harten Grenze und der Mauer werden, die irgendwann undurchdringlich wird. Um den Stress zu drosseln sagen wir auf einmal Nein zu allem und jedem – auch den Dingen, die uns eigentlich Freude bereiten.

Hier sind daher 3 ganz konkrete Beispiele für Nein sagen, mit denen du lernst, gesunde Grenzen in deinem Leben zu setzen:

1)     Sage Nein zu Menschen, Tätigkeiten oder Dingen, nach denen dir momentan nicht zumute ist, die deinen Vorstellungen nicht mehr entsprechen oder für die du dich aktuell nicht in der Lage siehst. Das bedeutet auf jeden Fall, dass du in dich hineinhörst und wirklich danach entscheidest, was dir im Augenblick gut tut. Oder welche Bedürfnisse vielleicht momentan einfacher wichtiger geworden sind in deinem Leben. Prioritäten ändern sich und das ist keine Ablehnung, sondern der Lauf der Zeit. Einmal Nein zur Party Einladung zu sagen, heißt nicht gleich, dass man nie wieder dabei ist und für immer zur Couch Potatoe wird. Vielleicht ist die Antwort ganz einfach: Nein, gerne beim nächsten Mal wieder.

2)     Mach Pausen! Pausen sind eine gesunde Grenze zu der Geschäftigkeit, die fast schon zum Normalzustand geworden ist. Für viele ist es Normalität geworden, immer etwas zu tun. Selbst wenn man sich mal hinsetzt und Pause macht, kann man nebenher ja mal schnell noch die Einkaufsliste schreiben. Doch Pausen sind eben dazu da, Energie aufzutanken und den Speicher wieder aufzufüllen. Je mehr du also noch in die Pause reinlegst, desto langsamer lädt dein Akku. Mach regelmäßig Pausen, geh in den Urlaub und schalte bewusst ab. Finde deine Balance.

3)     Schalte ganz bewusst dein Handy mal aus.
Überall warten Push Nachrichten auf uns: SMS, What’s App, Facebook und das E-Mail Postfach macht am laufenden Band das Geräusch, wenn eine neue Nachricht reingeflattert kommt. Dann wird es schwierig mit der Konzentration. Und deswegen erreicht man dann in der gegebenen Zeit doch weniger als geplant. Das frustriert noch obendrein. Daher schalte Tonsignale oder symbolische Erkennungen für neue Nachrichten am besten aus. DU entscheidest, wann du Nachrichten liest. Und um das Ganze noch zu steigern: Schalte dein Handy doch regelmäßig auch ganz aus oder definiere für dich eine Zeitspanne, in der du einfach nicht erreichbar bist.

Never give up

Und noch ein Tipp zum Schluss

Wie du siehst gibt es viele Möglichkeiten, mit gesunden Grenzen zu starten. Dafür lassen sich noch viele weitere Beispiele finden. Der letzte Tipp, den ich dir dafür auf den Weg gebe: Die Hecke ist im Gegensatz zur Mauer luftig und verändert sich auch immer wieder. Starre Grenzen werden dich nicht weiterbringen, sondern viel Selbstliebe und damit auch, dir selbst zuzuhören, was du gerade in diesem Augenblick brauchst. Damit sagst du JA zu dir und NEIN zum Dauerstress. ?

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Über Tina und Lead Yourself

Mein Name ist Tina und ich bin Arbeitspsychologin und Life + Business Coach. Gemeinsam mit meiner Freundin Sanni, die Innovations Managerin und Moderatorin ist, habe ich Lead Yourself gegründet: Unser Ziel ist es, Frauen zu ermutigen und zu befähigen, ihre Stärken zu nutzen, um ihr 100% happy life zu leben. Wir finden, das Leben ist zu kurz für den falschen Job oder dafür, die eigene Familie und die Freunde kaum mehr zu Gesicht zu bekommen.

Daher haben wir uns auf die Fahne geschrieben, unser Leben nach unseren Vorstellungen zu gestalten und dabei einen Job zu machen, der Freude bereitet und mit Sinn gefüllt ist. Wir nennen das Work-Life-Romance. Mit unseren Coaching Programmen und Workshops unterstützen wir Frauen dabei, sich selbst auch zu ihren schönsten Zielen zu führen und den eigenen Plan vom Glück im Leben umzusetzen.

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[1] Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Egoismus

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Über Gesunde Grenzen, die nichts mit Egoismus zu tun haben und wie man lernt diese zu setzen schreibt hier Coach Tina von Leadyourself. Außerdem gibt sie Tipps, wie man lernt NEIN zu sagen und damit Grenzen zu setzen.

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Liebe Tina, ich danke dir für diesen wundervollen und so wichtigen Gastbeitrag. Genau darum kümmere ich mich in meiner Reha. Ich hoffe, ich kann mir eine Scheibe gesunden Egoismus abschneiden und entkomme diesem zerstörerischen Hamsterrad! Kati

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