Brauchen Kinder Werte? Diese 7 Werte möchte ich meinen Kindern mitgeben.

Werte vermitteln

„Kinder sind Bücher aus denen wir lesen und in die wir schreiben sollen!“

Da stimme ich durchaus zu, nur ist dieses schreiben gar nicht so einfach! Ich möchte ja schließlich auch „das richtige“ schreiben!!! Also die richtigen Werte vermitteln!

Wer will schon einen kleinen Tyrannen zu Hause, der einen beschimpft oder gar schlägt? Wer will schon diesen Tyrannen auf die Welt da draußen los lassen?  Ich behaupte mal, gutes Benehmen ist heutzutage immer noch „in“! Oder seht ihr das anders?

 

Aber was ist richtig? Und was ist falsch?

Das ist wohl etwas, was jeder von uns anders sieht! Kindern Werte zu vermitteln, sie zu guten Menschen zu erziehen ist etwas sehr subjektives! Denn jeder legt Wert auf etwas anderes!

Von Anfang an war mir z. B. wichtig, dass meine Kinder HALLO und TSCHÜSS und BITTE und DANKE sagen. Dass zu erreichen war nicht schwer, ich musste es ihnen nur Vorleben und so gab ich meinem Mann seinen Teller (als Beispiel) immer mit einem Bitte während er immer mit einem Danke geantwortet hat. Und tatsächlich ist es mit allem anderen auch so einfach. Kinder sehen, was wir Ihnen Vorleben, sie haben Ihre Augen und Ohren überall (ja, auch da wo sie nicht sollen bzw. GERADE DA wo sie nicht sollen). Schon von klein auf registrieren Kinder viel mehr, als wir ihnen zutrauen.

Sie haben wahnsinnig gute Antennen und registrieren sofort, wenn man als Erwachsener etwas falsch macht.
Ich habe mal auf meinen Neffen aufgepasst. Lange bevor ich eigene Kinder hatte. Wir frühstückten zusammen während meine Schwester einkaufen war. Ich sah sie in die Einfahrt einbiegen und sagte zu Daniel: „Schau mal, deine Mama kommt wieder!“ Der zweijährige Knirps vor mir stemmte seine Fäuste in die Hüften und sagte zu mir: „Mit vollem Mund spricht man nicht!“ Bumm… Da war sie, die Erziehungsohrfeige, die ich mir eingefangen hatte….

Kinder sind wie ein Schwamm, sie saugen alles was sie hören bzw. sehen sofort auf. Bereits ganz früh lernen Kinder von Ihren Eltern und zwar POSITIVES wie auch NEGATIVES.

Eltern sollten daher darauf achten, dass das gesprochene Wort dem Verhalten entspricht, denn wer seinen Kinder predigt immer ehrlich zu sein, sich aber gleichzeitig am Telefon verleugnen lässt, wird sofort als Lügner enttarnt.

Werte vermitteln und zwar Kindgerecht

Neulich war meine Tochter (4) ganz frech zu mir, ich sagte ihr, dass ich nicht möchte, dass sie SO mit mir redet. Ich möchte, sagte ich ihr, dass du respektvoll mit anderen umgehst.

„Mama, was ist Respekt?“ war dann die nächste Frage und zack stand ich da. Was für mich so selbstverständlich ist und was ich jeden Tag lebe, zu erklären, ist nicht so einfach! Worte zu finden, um die Werte kindgerecht zu vermitteln, ist wirklich nicht einfach.

Ich antwortete ihr daher mit einem Sprichwort: „Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg auch keinem anderen zu“. Sie gab sich mit dieser Erklärung zufrieden, aber mich ließ das nicht los. Ich notierte mir also Werte, die MIR wichtig sind und begann zu überlegen wie ich das kindgerecht erklären kann. Schließlich möchte man ja vorbereitet sein.

Auf meinem Notizzettel stand folgendes:

Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Respekt, Hilfsbereitschaft, Höflichkeit, Toleranz, Zuverlässigkeit

Es gibt noch eine unzählige Liste weiterer Werte, die sehr wichtig sind, die MIR wichtig sind. Also wird die Liste sicher fortgeführt, zu diesen Werten habe ich aber Erklärungen gefunden, die bestimmt auch meine Tochter mit 4 verstehen wird. Nur für den Fall, dass sie mal wieder fragt…. Denn das ist in letzter Zeit nicht außergewöhnlich…. WARUM, WIESO, WESHALB sind bei uns gerade sehr oft verwendete Wörter!

Ehrlichkeit

Ehrlichkeit bedeutet immer die Wahrheit zu sagen, ehrlich zu sein gegenüber anderen, aber auch zu sich selbst!

„Eine schmerzliche Wahrheit ist besser als eine Lüge!“

Gerechtigkeit

Gerecht ist, wenn jeder das gleiche bekommt. Ein fairer Ausgleich von Interessen und Chancen. Gerecht ist es, wenn du 5 Gummibärchen bekommst und dein Bruder auch!

„Die schwächsten sind der Maßstab für Gerechtigkeit!“

Respekt

Respekt heißt, dass man Rücksicht auf die Gefühle von anderen Menschen nimmt. Das du niemanden beleidigst nur weil er einen hässlichen Pullover anhat oder jemanden schlägst weil er dich ärgert. Versuche immer freundlich zu sein, auch wenn du die Person nicht magst. Behandle alle Menschen gleich, egal welche Hautfarbe sie haben, ob sie eine Behinderung haben oder einfach nur hässliche Kleidung tragen.

„Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg auch keinem anderen zu“

Hilfsbereitschaft

Hilfsbereitschaft bedeutet, jemandem zu helfen auch ohne, dass der anderen um Hilfe bittet oder eine Gegenleistung bieten kann.

„Wenn jeder den anderen helfen wollte, wäre allen geholfen“

Höflichkeit

Höflich ist, wer Rücksicht auf seine Mitmenschen nimmt. Wer in der Bahn einer älteren oder kranken (oder natürlich auch schwangeren) Person seinen Platz anbietet. Höflichkeit heißt auch bitte und danke zu sagen, jemanden anzusehen wenn man mit ihm spricht. Die Menschen zu begrüßen oder zu verabschieden.

„Höflichkeit ist die große Erzieherin zur Menschlichkeit. Sie gewöhnt den Menschen an Form, Takt, Rücksicht. So gestaltet sie seine Seele!“

Toleranz

Toleranz bedeutet „so sein lassen“. Egal ob es um Handlungen, Sichtweisen, Überzeugungen oder Sitten geht. Ein Mensch der tolerant ist, lässt dem anderen seine Überzeugung. Tolerant zu sein bedeutet, dass man jemanden so sein lässt, wie er ist. Ihn nicht verurteilt, nur weil er anders ist oder etwas anders sieht.

„Ein toleranter Mensch ist offen für alles, was anders ist, ohne sich selbst aufzugeben!“

Zuverlässigkeit

Zuverlässigkeit heißt, dass man sein Wort bzw. was man versprochen hat einhält!

„Wer in kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen.“

 

 

Vorstellungskraft nutzen

Bei Kindern ist es wichtig, die Vorstellungskraft zu nutzen und Dinge „bildlich“ zu beschreiben und mit Beispielen zu untermauern.

Ehrlichkeit: Sage immer ehrlich was du willst oder nicht willst. Wenn du jemanden nicht besuchen magst, darfst du das auch ehrlich sagen. Schmeckt dir das Essen nicht, darfst du auch das sagen.

Gerechtigkeit: Du bekommst 5 Gummibärchen und dein Bruder auch!

Respekt: Auch wenn du dieses neue Mädchen nicht magst solltest du freundlich zu ihr sein.

Hilfsbereitschaft: Wenn du Mama beim ausräumen der Spülmaschine hilfst, oder Christian beim Aufräumen des Kinderzimmers.

Höflichkeit: Christian macht uns jeden morgen die Tür auf, das ist höflich. Ihr beide sagt jeden Morgen dem Mann „Guten Morgen“ der, an unserem Haus vorbei, zur Arbeit geht, auch das ist Höflichkeit.

Toleranz: Toleranz lebst du jeden Tag. In eurer Gruppe ist doch ein Kind mit Behinderung und dennoch ist es weder ausgegrenzt noch ein Außenseiter. Er gehört zu euch und wird wie jedes andere Kind behandelt, obwohl er anders ist als ihr.

Zuverlässigkeit: Wenn ich euch ein Eis verspreche, dann halte ich mich daran. Das ist Zuverlässigkeit. Mache ich das nicht, bin ich nicht zuverlässig und ihr seid traurig oder?

 

Und wenn man nicht mehr weiter weiß…

Es gibt noch viele weitere Beispiele um seinem Kind die Werte erklären kann. Wichtig ist, dass die Kinder sich damit identifizieren können. Die Beispiele sind daher aus unserem persönlichen Umfeld, aber ich bin sicher, das ein oder andere kann auch bei euch übernommen werden.

Kinder stellen unheimlich viele Fragen und nicht immer weiß man als Mama (oder Papa) die Antwort darauf. Es ist durchaus keine Schande dem Kind zu sagen:

„Das kann ich dir jetzt nicht genau erklären, aber ich werde mich informieren und dir dann deine Frage beantworten!“

Es ist keine Schande, zu googeln oder die Erzieher der Kinder zu fragen, wie sie den Kindern bestimmte Dinge oder Begriffe erklären. Ich habe das schon öfters gemacht. Erst zuletzt, als es um das Thema Toleranz ging. Zusammen mit Cataleyas Erzieherin war ein kindgerechtes Beispiel für Toleranz schnell gefunden.

Also traut euch, auch als Erwachsene mal wieder zu Fragen!

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Welche Werte sind euch wichtig? Wie erklärt ihr das euren Kindern?

 

 

 

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