Mama musst du bald sterben? – Wie man Kindern den Tod erklärt!

Mama musst du bald sterben?

Vor kurzem waren wir bei der Erstkommunion meiner Patentochter Kim. Natürlich begann der Tag für uns mit dem Gottesdienst in Villingen.

Meine Kinder waren die ganze Zeit über echt brav. Still sitzen konnten sie nicht wirklich, aber zumindest waren sie leise und verfolgten was „da vorne“ so passiert.

Als der Pfarrer uns segnete zupfte meine Tochter Cataleya (4) an meinem Ärmel und sagte: „Mama, musst du bald sterben?“
Mein Mund stand einige Zeit offen, denn auf so eine Frage war ich nicht vorbereitet. Ich fragte sie, wie sie den darauf kommt, aber sie zuckte nur mit den Schultern. Ich merkte deutlich, dass sie auf eine Antwort wartete also antwortete ich: „Mäusle, jeder muss irgendwann sterben.“

„DU AUCH MAMA? Ich werde dich so sehr vermissen! Bitte sterbe nicht!“ schmetterte mir mein Mäusle entgegen. Ich nahm meine Tochter in den Arm, auch damit sie nicht sieht, wie meine Augen sich mit Tränen füllten.

Wie kam sie darauf? Lag das an der Kirche und an der Predigt? Oder wo hat sie das sonst aufgeschnappt?

Als der Opa meines Mannes, vor einiger Zeit starb, bemerkte sie Papas Traurigkeit und versuchte ihn zu trösten. Sie merkte damals deutlich, dass in Papa etwas vorgeht. Und auch jetzt kramte sie die Geschichte wieder vor und sagte zu mir: „Mama, Papas Opa ist doch gestorben und ich habe Papa getröstet, weil Papa so traurig war. Musst du auch bald sterben Mama?“

Ich kann nicht in Worte fassen, wie mich die Traurigkeit meines Kindes, tief im Herzen trifft. Das Thema Tod ist allgegenwärtig und mein Kind verlangt nach Aufklärung. Und das bekam sie auch!

Da der Tod aber immer noch ein Tabu-Thema zu sein scheint, entschied ich mich, gleichzeitig darüber zu schreiben.

 

Aber wie erkläre ich jetzt meinem Kind den Tod und alles was damit zusammen hängt?

Ich habe meiner Tochter gesagt, dass niemand weiß, wann er sterben wird. Dass alle mal sterben müssen und wir nicht wissen, wann das passiert und was danach passiert.

Ich habe ihr erklärt, dass Menschen normalerweise erst sterben, wenn sie sehr alt sind, dass es aber auch schwere Krankheiten oder Unfälle gibt, die niemand vorhersehen kann.

Ich erkläre Ihr, dass sie niemals allein auf dieser Welt sein wird, weil sie eine Familie hat, die sie über alles liebt.

Ich sagte ihr, dass Menschen unterschiedliche Auffassungen davon haben, was NACH dem Tod passiert und ich nicht glaube, dass es niemand so ganz genau weiß.
Ich versuchte ihr zu erklären, dass ich persönlich glaube, dass das Leben, nach dem Tod nicht ganz vorbei ist. Sondern das unsere Zeit auf der Erde zu Ende geht, aber vielleicht irgendwo anders weitergeht.

Ich sagte ihr, dass man traurig sein und weinen darf, wenn man jemanden verliert, den man sehr geliebt hat und dass ich glaube, dass wenn ich mal sterben muss, ich dennoch immer bei Ihr sein und auf sie aufpassen werde!

Das Gespräch mit ihr machte mich traurig.

Als Mama wünschte ich immer, das Leid der Welt so lange es geht von meinen Kindern fernhalten zu können. Aber das kann man nicht wirklich!

Kinder verlangen nach Antworten und das wichtigste, was Eltern dabei befolgen sollten ist EHRLICH zu sein. Kinder können mehr wegstecken als wir glauben. Sie interessieren sich für die unterschiedlichsten Dinge, auch für den Tod! Wir sollten das Tabu-Thema nicht wie ein Tabu behandeln in dem wir Kindern sagen, das musst du noch nicht wissen oder ähnliches!

Ich persönlich denke, dass wir Kindern Ihre Fragen beantworten müssen, wenn Sie auftauchen und nicht erst wenn eine bestimmte Situation aufgetreten ist.

 

 

Wie spreche ich mit meinem Kind?

Ich habe euch einige Tipps zusammengestellt für euer Gespräch mit euren Kindern:

  • Seit Ehrlich, aber ohne eurem Kind Angst zu machen. Erklärt ihm, dass alle Lebewesen irgendwann sterben müssen. Kinder schnappen vieles auf und sind so, mit den Themen Tod und Sterben vertrauter, als viele Eltern glauben.
  • Erklärt Ihm, woran ihr glaubt und macht eurem Kind deutlich, dass es viele unterschiedliche Vorstellungen davon gibt, was nach dem Tod passiert.
  • Verwendet die richtigen Worte: Kinder nehmen viele Dinge wörtlich. Aussagen „Opa ist für immer eingeschlafen“ oder „Er ist von uns gegangen“ können bei Kindern Ängste auslösen: Was, wenn auch sie einfach nicht wieder aufwachen? Erklärt lieber, dass Menschen sterben und warum sie sterben.
  • Gedanken über den Tod zulassen: „Mama, wann stirbst du?“ –  bei dieser Frage musste ich wirklich schlucken. Kinder fragen, um etwas verstehen zu können. Helft eurem Kind indem ihr es ernst nimmt und ernsthaft auf diese Fragen antwortet. Kinder brauchen diese Sicherheit um sich richtig mit Themen, wie auch dem Tod, auseinandersetzen zu können.
  • Kinder dürfen trauern und auch Trauer bei uns Erwachsenen sehen. Versteckt eure Trauer nicht vor euren Kindern, sie durchschauen euch sowieso, denn Kinder haben wahnsinnig sensible Antennen. Der Tod gehört zum Leben dazu und die Trauer gehört zum Tod!

 

Ich kann euch dieses Buch ans Herz legen um es gemeinsam mit euren Kindern zu lesen. So könnt ihr sicher, einige Fragen zum Thema Tod und Trauer, allein durch das Vorlesen beantworten.

 

 

(Affilate Link)

Habt ihr schon mal mit euren Kindern über das Thema sprechen müssen? Wie habt ihr das gelöst?
Was habt ihr euren Kindern erzählt? Ich freue mich auf euren Kommentar hier drunter…

 

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Kinder fragen einem oft Löcher in den Bauch. Manchmal fällt einem erst mal die Kinnlade runter und man weiß nicht genau wie man reagieren soll. IMMER wichtig ist jedoch, sein Kind ernst zu nehmen und die Wahrheit zu sagen. Wie du deinem Kind den Tod erklären kannst, habe ich aufgeschrieben.

 

 

 

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